New York / London – Die Ölpreise haben am Freitag trotz erheblicher Angebotsengpässe nachgegeben. Marktteilnehmer erklärten die moderaten Abschläge mit der trüben Finanzmarktstimmung. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 77,98 US-Dollar. Das waren 33 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 49 Cent auf 74,54 Dollar.
Am Ölmarkt steht nach wie vor die Problematik eines äusserst knappen Angebots im Mittelpunkt. Entsprechend notieren die Erdölpreise auf erhöhtem Niveau. In dieser Woche war der Brent-Preis mit mehr als 80 Dollar auf einen dreijährigen Höchststand gestiegen, danach hatte er aber etwas nachgegeben.
China soll unterdessen seine grossen staatseigenen Energieunternehmen angewiesen haben, die Energieversorgung in diesem Winter in jedem Fall sicherzustellen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Schon vor längerem wurden mehrere Provinzen aufgefordert, den Energieverbrauch einzuschränken beziehungsweise zu rationieren.
Das Angebotsproblem ist jedoch nicht auf China beschränkt. Es dürfte kommende Woche auch den Ölverbund Opec+ beschäftigen, der auf einem Treffen seine kurzfristige Förderpolitik festlegen will. Die US-Regierung hat bereits zu erkennen gegeben, mit den grossen Förderländern wegen der Angebotsknappheit in Kontakt zu stehen.
Laut Medienberichten erwägt der Ölverbund, seine Tagesförderung im November stärker als geplant anzuheben. Dies soll einem Vorschlag zufolge erreicht werden, indem die für Dezember geplante Erhöhung vorgezogen werde. (awp/mc/pg)