New York / London – Die Ölpreise haben am Dienstag nachgegeben. Am Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August 76,46 US-Dollar. Das waren 27 Cent weniger als am Tag zuvor. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Juli-Lieferung fiel um 28 Cent auf 71,86 Dollar.
Am Montag waren die Preise zunächst durch die Ankündigung einer deutlichen Förderkürzung seitens des Ölriesen Saudi-Arabien gestützt worden. Die Wirkung verpuffte jedoch schnell. Die zuvor turbulente Sitzung des Ölverbunds Opec+ hinterliess am Markt offenbar Spuren. Es soll grössere Debatten über die Förderquoten der afrikanischen Opec-Länder gegeben haben. Zudem nahmen die anderen Opec-Länder keine eigenen zusätzlichen Produktionskürzungen vor. Neue Daten deuten laut Händlern darauf hin, dass Russland seine Verschiffung von Öl zuletzt sogar gesteigert hat.
Saudi-Arabien hob unterdessen die Preise für seine Ölverkäufe an asiatische Kunden an. Dies ist ein üblicher Vorgang nach einer Produktionseinschränkung. Die Förderkürzung um eine Million Barrel je Tag soll zunächst für Juli gelten. Für denselben Monat gelten auch die Preisanhebungen.
Die Aussichten für die Nachfrage hatten sich zuletzt eingetrübt – vor allem angesichts der schwächelnden wirtschaftlichen Entwicklung in China. Händler spekulierten zudem, dass nach den Preiserhöhungen asiatische Länder auf andere Förderländer ausweichen könnten. (awp/mc/ps)