Ölpreise: Brent auf Jahreshoch
New York / London / Wien – Nach anfänglichen Verlusten haben die Ölpreise am Montag kräftig zugelegt. Nachdem der russische Staatspräsident Wladimir Putin eine Beteiligung seines Landes an einer Förderbegrenzung zusammen mit anderen wichtigen Förderländern signalisiert hatte, schnellten die Preise nach oben. Mit 53,73 US-Dollar kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember zwischenzeitlich soviel wie noch nie in diesem Jahr.
Zuletzt lag der Brent-Preis bei 53,22 Dollar. Das waren 1,31 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im November stieg um 1,43 auf 51,25 Dollar.
Russland signalisiert Produktionsbeschränkung
Für eine Stabilisierung der Ölpreise unterstützt Russlands Präsident eine Deckelung der Fördermenge. «Ein Einfrieren oder sogar eine Kürzung der Förderung ist wohl die einzig richtige Entscheidung», sagte Putin beim Weltenergiekongress am Montag in Istanbul. Russland sei bereit, sich einer entsprechenden Initiative des Ölkartells Opec anzuschliessen, sagte der Kremlchef der Agentur Tass zufolge.
Die Opec-Staaten hatten sich Ende September auf eine Beschränkung des täglichen Produktionsvolumens auf 32,5 bis 33 Millionen Barrel (je 159 Liter) geeinigt. Der Schritt muss jedoch noch bei einem Treffen des Kartells im November formell beschlossen werden. Experten zweifeln an dem Umsetzungswillen der Förderländer.
Milliardenübernahme
Unterdessen übernimmt Russlands grösster staatlich geführter Ölkonzern Rosneft auf Wunsch der Regierung den Konkurrenten Baschneft. Für den Staatsanteil von 50,8 Prozent bezahlt Rosneft 329,7 Milliarden Rubel (4,7 Mrd Euro). Das geht aus einer am Montag von Regierungschef Dmitri Medwedew unterzeichneten Anordnung hervor, wie russische Agenturen meldeten.
Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) ist gestiegen. Das Opec-Sekretariat meldete am Montag, dass der Korbpreis am Freitag 48,58 US-Dollar je Barrel (159 Liter) betragen habe. Das waren 74 Cent mehr als am Donnerstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der 14 wichtigsten Sorten des Kartells. (awp/mc/upd/ps)