New York – Die Ölpreise sind am Freitag etwas gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 76,29 US-Dollar. Das waren 25 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 13 Cent auf 73,76 Dollar. Die Preise lagen damit aber weiter klar unter ihren Anfang Juli erreichten Mehrjahreshochs.
Im Verlauf stützten eine Reihe von robusten Konjunkturdaten aus den USA ein wenig. So hat die Konsum- und Einkommensentwicklung in den Vereinigten Staaten im Juni die Märkte positiv überrascht. Auch das von der Universität Michigan erhobene Verbrauchervertrauen sowie das Geschäftsklima in der Region Chicago fielen besser als erwartet aus. Eine robuste wirtschaftliche Entwicklung der US-Wirtschaft stützt auch die Nachfrage nach Rohöl.
Für Belastung sorgt am Ölmarkt aktuell immer mal wieder die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus. Insbesondere in Asien haben einige Länder wieder schärfere Gegenmassnahmen ergriffen und die Beschränkungen des öffentlichen Lebens verstärkt. Hierdurch wird die Konjunktur und damit auch die Erdölnachfrage belastet. Rohstoffanalyst Carsten Fritsch von der Commerzbank wies allerdings drauf hin, dass der Ölmarkt die Zahl der Neuinfektionen «nicht mehr mit derselben Besorgnis betrachtet wie noch Anfang letzter Woche».
Ab dem kommenden Sonntag wird dem Markt mehr Rohöl zur Verfügung stehen. Dann werden die in dem Ölverbund Opec+ zusammengefassten Förderstaaten ihre Produktion wie zuletzt beschlossen ausweiten. Ab August werden täglich weitere 400 000 Barrel gefördert. «Knappheitssorgen sollten am Ölmarkt daher eigentlich nicht aufkommen», kommentierte Experte Fritsch. (awp/mc/pg)