New York – Die Ölpreise haben am Montag anfängliche Verluste ausgeweitet. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 60,09 US-Dollar. Das waren 1,57 Dollar weniger als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 1,84 Dollar auf 51,85 Dollar.
Händler verwiesen auf die zunehmenden Sorgen um die Weltwirtschaft. Schwache Unternehmensdaten aus den USA verstärkten die Unsicherheit. Auch die Aktienmärkte gerieten unter Druck. Eine schwächere Weltwirtschaft würde auch die Nachfrage nach Rohöl dämpfen.
Für Belastung sorgten auch Daten des amerikanischen Öldienstleisters Baker Hughes, die bereits am Freitag veröffentlicht worden war. Demnach ist die Zahl der aktiven Ölfelder in den USA zuletzt gestiegen. Die Angaben werden am Rohölmarkt genau verfolgt, weil die Vereinigten Staaten neben dem Ölkartell Opec und Russland zur dritten Erdöl-Grossmacht aufgestiegen sind. In absehbarer Zeit wird erwartet, dass sich die USA autark mit Rohöl versorgen können und sogar Netto-Exporteur werden könnten.
Ein deutlicher Rückgang der Ölpreise ist aber nach Einschätzung der Commerzbank nicht zu erwarten. Denn in Venezuela zeichne sich keine schnelle Lösung des Machtkampfes zwischen Präsident Nicolas Maduro und Parlamentspräsident Juan Guaido ab. Staatspräsident Maduro hatte Forderungen der EU nach raschen Neuwahlen zurückgewiesen. Die USA drohen mit Sanktionen gegen den venezolanischen Ölsektor, falls es zu Gewalt gegen Oppositionelle kommen sollte.(awp/mc/pg)