New York – Die Ölpreise sind am Mittwoch leicht gesunken. Marktbeobachter verwiesen auf die Sorge, dass zu frühe Lockerungen der Ausgangsbeschränkungen eine neue Corona-Infektionswelle zur Folge haben könnten. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent betrug gegen Mittag 29,69 US-Dollar. Das waren 29 Cent weniger als am Dienstag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI sank um 24 Cent auf 25,54 Dollar.
In einigen asiatischen Staaten wie China und Südkorea waren die Fallzahlen in der Corona-Krise erneut gestiegen. Auch der US-Immunologe Anthony Fauci hatte am Dienstag während einer per Video übertragenen Aussage vor einem US-Senatsausschuss vor zu schnellen Lockerungen gewarnt, dies könne ernste Konsequenzen haben.
Im weiteren Handelsverlauf dürfte die Entwicklung der Ölreserven in den USA in den Mittelpunkt rücken. Am Vorabend war bekannt geworden, dass der Interessenverbands American Petroleum Institute (API) in der vergangenen Woche sinkende Rohöllagerbestände am Hauptumschlagplatz für US-Öl in Cushing verzeichnet hatte. Sollte die US-Regierung bei der Veröffentlichung der offiziellen Lagerdaten am Nachmittag diese Entwicklung bestätigen, wäre es der erste Rückgang der Reserve in in Cushing seit Februar.
Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank sieht in den Daten zu den Reserven in Cushing einen Hinweis auf eine starke Produktionsdrosselung in den USA. Allerdings verzeichnete API auch eine generelle Zunahme der US-Lagerbestände in der vergangenen Woche um 7,58 Millionen Barrel. Bei den offiziellen Regierungsdaten, die am Nachmittag erwartet werden, wird mit einem Zuwachs um etwa 4,5 Millionen Barrel gerechnet. (awp/mc/pg)