Ölpreise geben nach
New York / London – Die Ölpreise haben am Montag nachgegeben. Händler erklärten den Preisdruck nach unten mit einer Gegenbewegung nach einem starken Anstieg am vergangenen Freitag und einer Rekord-Fördermenge in Saudi-Arabien. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli kostete am Mittag 64,85 US-Dollar. Das waren 71 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 67 Cent auf 59,63 Dollar.
«Nach einem Anstieg der Ölpreise um etwa fünf Prozent am vergangenen Freitag, dürfte es sich bei den heutigen Verlusten teilweise auch um Gewinnmitnahmen handeln», hiess es in einer Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank. Ausserdem erklärten Händler die sinkenden Ölpreise mit der Fördermenge in Saudi-Arabien.
Saudi-Arabien fördert auf Rekordniveau
Im wichtigen Förderland Saudi-Arabien läuft die Produktion weiterhin auf Hochtouren. Laut einer Umfrage der Nachrichtenagentur Bloomberg pumpte das Mitgliedsland der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) im Mai im Schnitt 10,25 Millionen Barrel Rohöl pro Tag an die Erdoberfläche. Damit bleibt die Fördermenge auf dem Rekordwert vom Vormonat und sorgt weiter für ein Überangebot an Erdöl auf dem Weltmarkt.
Beim Treffen der Opec-Ölminister am kommenden Freitag in Wien rechnen Experten trotz des Überangebots nicht mit einer Kürzung der Fördermenge durch das Ölkartell. Der Preis für Opec-Rohöl ging zuletzt zurück. Das Opec-Sekretariat meldete am Montag, dass der Korbpreis der Ölsorten des Kartells am Freitag bei 60,47 US-Dollar gelegen habe. Das waren 1,14 Dollar weniger als am Donnerstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells. (awp/mc/upd/ps)