New York – Die Ölpreise sind am Montag leicht gestiegen. Bis zuletzt konnten sie die deutlichen Verluste aus dem frühen Handel wettmachen und drehten in die Gewinnzone. Ein Barrel (159 Liter) Nordseeöl der Sorte Brent kostete 64,61 US-Dollar. Das waren vier Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass amerikanisches Rohöl der Marke West Texas Intermediate (WTI) stieg um 30 Cent auf 61,27 Dollar. Am Morgen hatten die Ölpreise noch um jeweils mehr als einen Dollar nachgegeben.
Im Handelsverlauf blickten die Anleger auf die Lage im Suezkanal. Laut jüngsten Meldungen konnte ein Container-Frachter, der die wichtige Wasserstrasse blockiert hatte, wieder flottgemacht werden. Allerdings könne es noch Tage dauern, bis der Stau an Frachtschiffen und Öltankern abgelaufen ist, hiess es von der dänischen Reederei Maersk. Der Kanalbehörde zufolge warteten zuletzt rund 370 Schiffe auf beiden Seiten des Kanals auf Durchfahrt. Der Finanznachrichtendienst Bloomberg berichtete am Montag von 450 Schiffen im Stau.
Belastet wurden die Ölpreise durch die angespannte Corona-Lage in vielen Ländern. Insbesondere in grossen Staaten der EU verschärft sich derzeit die Infektionslage. Damit drohen zusätzliche Beschränkungen des öffentlichen Lebens, die auf der Konjunktur und der Ölnachfrage lasten würden.
Darüber hinaus blicken die Anleger bereits auf das geplante Treffen der Opec und ihrer in der Opec+ zusammengefassten verbündeten Förderstaaten am Donnerstag. Es werde bei der Videokonferenz zwar mehrheitlich erwartet, dass die Produktionsquoten beibehalten werden, sagte Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank. Doch dürften die Erwartungen einer steigenden Nachfrage in den kommenden Monaten und die kurzfristige Engpässe durch die zeitweise Sperrung des Suezkanals zu Diskussionen über Produktionsanhebungen führen. (awp/mc/pg)