Ölpreise geben Gewinne teilweise nach gestiegen US-Rohöldaten ab
New York / London – Die Ölpreise haben am Donnerstag zwischenzeitliche Gewinne nach überraschend gestiegenen US-Rohöllagerbeständen teilweise abgegeben. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 44,07 US-Dollar. Das waren 25 Cent mehr als am Vortag. Allerdings war der Preis zuvor zeitweise bis auf 44,50 Dollar gestiegen. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 35 Cent auf 41,80 Dollar.
In den USA sind die Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche laut Energieministerium überraschend gestiegen. Die Vorräte legten um 4,3 Millionen Barrel auf 488,7 Millionen Barrel zu. Analysten hatten hingegen mit einem Rückgang um 1,9 Millionen Barrel gerechnet. Nach den Daten gaben die Ölpreise rasch einen Teil ihrer vorherigen Gewinne ab.
Im Verlauf der Woche hatten die Aussicht auf einen wirksamen Corona-Impfstoff und Meldungen über einen Rückgang der Ölreserven in den USA einen starken Anstieg der Ölpreise ausgelöst. Zuletzt konnten Meldungen über eine mögliche Verlängerung der Förderkürzung durch Opec+ die Ölpreise etwas stützen. Es gebe Überlegungen, den im kommenden Jahr geplanten Anstieg der Fördermenge um drei bis sechs Monate zu verzögern, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg und berief sich auf namentlich nicht genannte Delegierte von Opec+.
Eine neue Nachfrageprognose der Internationalen Energieagentur (IEA) brachte im europäischen Vormittagshandel keine neuen Impulse. Für das vierte Quartal senkte der Interessenverband führender Industriestaaten wegen der zweiten Infektionswelle in der Corona-Krise seine Prognose für die globale Nachfrage nach Rohöl um 1,2 Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag. (awp/mc/ps)