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New York / London / Wien – Die Ölpreise haben ihren Sinkflug fortgesetzt. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent fiel am Montag auf 36,78 US-Dollar. Das waren 1,11 Dollar weniger als am Vortag. Mit 36,62 Dollar erreichte er zwischenzeitlich den niedrigsten Stand seit Dezember 2008. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel um 85 Cent auf 34,77 Dollar. Damit sank der WTI-Preis erstmals seit 2009 unter die Marke von 35 Dollar.
Beschleunigt wurde die Talfahrt durch Aussagen aus dem Iran. Es gebe trotz des Preisverfalls «absolut keine Chance», dass der Iran die geplante Erhöhung der Ölexporte verschiebe, teilte das iranische Ölministerium mit. Iran ist derzeit noch mit Sanktionen belegt, die auch die Ölausfuhr betreffen. Wegen der politischen Einigung im Streit um das Atomprogramm des Landes wird erwartet, dass diese Sanktionen bald gelockert werden.
Wetten auf fallende Ölpreise auf Rekordstand
Mittlerweile sind die Wetten auf fallende Ölpreise an den Finanzmärkten auf einen Rekordstand gestiegen. «Der Abverkauf am Ölmarkt hat mittlerweile aberwitzige Züge angenommen», kommentierten die Analysten der Commerzbank die Entwicklung. Verantwortlich für den «massiven Preisrückgang» seien spekulative Finanzanleger. Die einseitige Positionierung der Investoren sei allerdings gefährlich. Die Commerzbank verweist auf die hohe Nachfrage, die auf eine baldige Stabilisierung des Marktes hindeute. Die Zahl der aktiven Bohrlöcher in den USA liege zudem auf dem niedrigsten Stand seit April 2010, was ein bald fallendes Angebot signalisiere.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist gefallen. Das Opec-Sekretariat meldete am Montag, dass der Korbpreis am Freitag 33,76 US-Dollar pro Barrel betragen habe. Das waren 93 Cent weniger als am Vortag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells. (awp/mc/upd/ps)