Singapur – Die Ölpreise sind am Dienstag weiter gefallen. Nach kräftigen Verlusten vom Vortag ging es im Nachmittagshandel aber nur noch vergleichsweise leicht nach unten. Ein Barrel (je 159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember kostete zuletzt 55,76 US-Dollar. Das waren 36 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) mit Lieferung im November fiel um 29 Cent auf 50,29 Dollar.
Am Ölmarkt ist das nordafrikanische Förderland Libyen etwas stärker in den Fokus gerückt. Das Mitglied der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) bereitet Förderanlagen auf eine Ausweitung der Produktion vor. Sollte sich die Ölproduktion in Libyen wieder der Marke von 1,0 Millionen Barrel pro Tag annähern, dürften geopolitische Risiken am Ölmarkt an Bedeutung verlieren, sagte Analyst Jens Naervig Pedersen von der Danske Bank. Zuletzt hatte die Sorge vor einem Lieferstopp von Öl aus dem Kurdengebieten im Irak durch die Türkei für starken Auftrieb bei den Ölpreise gesorgt.
OPEC fördert mehr
Seit Beginn der Woche stehen die Ölpreise unter Verkaufsdruck. Zuletzt habe eine Schätzung der Nachrichtenagentur Bloomberg zur Fördermenge der Organisation erdölexpotierender Länder (Opec) belastet, hiess es von Marktbeobachtern. Das Ölkartell hatte demnach im September durchschnittlich 32,83 Millionen Barrel Rohöl pro Tag gefördert und damit 120 000 Barrel mehr als im August. Zwar gilt in der Opec eine Produktionsbegrenzung zur Stützung der Ölpreise, allerdings sind einige Länder ausgenommen. Hierzu zählt auch Libyen, das die Produktion zuletzt bereits ausgeweitet hatte. (awp/mc/cs)