Ölpreise geraten erneut unter Druck
Singapur – Die Ölpreise sind am Montag erneut unter Druck geraten. Ein Barrel (je 159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April kostete am frühen Abend 68,16 US-Dollar. Das waren 42 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im März fiel um 46 Cent auf 64,99 Dollar.
Marktbeobachter begründeten die fallenden Ölpreise zum einen mit neuen Meldungen zur Fördermenge in den USA, die am Ölmarkt derzeit stark im Fokus steht. Am Freitag hatte die US-Ausrüsterfirma Baker Hughes erneut einen Anstieg der Bohrlöcher in den Vereinigten Staaten gemeldet. Demnach stieg die Zahl der aktiven Bohrlöcher in der vergangenen Woche um 6 auf 765. Das ist der höchste Wert seit vergangenen Sommer.
Neben Sorgen wegen eines möglicherweise steigenden Angebots werden die Ölpreise auch durch den jüngsten Kursanstieg des US-Dollar belastet. Ein robuster US-Arbeitsmarktbericht hatte der amerikanischen Währung Ende vergangener Woche Auftrieb gegeben. Weil Rohöl in US-Dollar gehandelt wird, verteuert sich der Rohstoff bei einem steigenden Dollarkurs für Anleger in anderen Währungsräumen. Dies bremst die Nachfrage und belastet die Preise.
Als dritten Belastungspunkt nennen Fachleute die zuletzt schlechte Stimmung an den weltweiten Aktienmärkten. Viele Rohstoffe zählen zu den riskanteren Anlagegegenständen, weshalb sie in Zeiten mit geringerer Risikoneigung meist gemieden werden. «Der Preisrückgang ist auf eine allgemeine Stimmungseintrübung zurückzuführen», heisst es in einer Analyse der Commerzbank. (awp/mc/pg)