New York – Die Ölpreise haben am Freitag etwas zugelegt. Nach Kursverlusten im frühen Handel drehte sich die Stimmung am Ölmarkt, und die Notierungen schafften im europäischen Vormittagshandel den Sprung in die Gewinnzone. Die jüngste Gegenbewegung war damit nur von kurzer Dauer.
Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 84,76 US-Dollar. Das waren 16 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 14 Cent auf 82,64 Dollar.
Marktbeobachter verwiesen auf eine allgemein freundliche Stimmung an den Finanzmärkten, die im Handelsverlauf mit einiger Verzögerung auf den Ölmarkt übergreifen konnte. Die Aussicht, dass sich in China ein Zahlungsausfall des hochverschuldeten Immobilienkonzerns Evergrande möglicherweise vermeiden lässt, sorgte für etwas mehr Risikofreude bei den Anlegern. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, hat Evergrande eine fällige Zinszahlung vor dem Verstreichen einer Frist am Samstag auf den Weg gebracht.
Am Ölmarkt bleiben damit Angebotssorgen weiterhin das bestimmende Thema. «Die nach wie vor angespannte Lage spricht gegen einen Preisrückgang», sagte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank. Er geht davon aus, dass der Preis für Öl aus der Nordsee am Jahresende 85 Dollar je Barrel kosten wird. (awp/mc/pg)