New York / London – Nach den merklichen Abschlägen am Vortag haben sich die Ölpreise am Freitag stabilisiert. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli 74,14 US-Dollar. Das waren 16 Cent mehr als am Donnerstag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Juni-Lieferung stieg um 23 Cent auf 71,10 Dollar.
An den Finanz- und Rohstoffmärkten herrscht Skepsis über die Konjunkturentwicklung. Für die weltgrösste Volkswirtschaft USA wird im Laufe des Jahres eine Rezession befürchtet. Die zweitgrösste Wirtschaftsnation China erholt sich zwar, allerdings uneinheitlich. Während die Dienstleister wachsen, gibt es Probleme in der energieintensiven Industrie. Die Erdölpreise werden durch diesen Konjunkturpessimismus belastet.
Laut den Rohstoffexperten der Commerzbank zeichnet sich für das zweite Halbjahr eine deutliche Unterversorgung des Marktes ab. «Diese dürfte aufgrund der ab Mai geltenden freiwilligen Produktionskürzungen einiger OPEC-Länder sogar noch grösser ausfallen, selbst wenn man für den Irak keine weitere Drosselung mehr unterstellt», heisst es in einem Kommentar. Das sich abzeichnende «beträchtliche» Angebotsdefizit spreche für steigende Ölpreise im Jahresverlauf. (awp/mc/pg)