Ölpreise durch Coronavirus stark belastet
New York – Die rasante Ausbreitung des Coronavirus hat am Montag die Ölpreise auf Talfahrt geschickt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 59,03 US-Dollar. Das waren 1,68 Dollar weniger als am Freitag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte WTI fiel um 1,38 Dollar auf 52,82 Dollar.
«Das Virus schürt Sorgen vor einer Abschwächung der Ölnachfrage, womit der globale Ölmarkt ohne weitere angebotseinschränkende Massnahmen noch stärker überversorgt wäre», sagte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank. Im Verlauf einer Woche ist der Preis für US-Öl bereits um mehr als fünf Dollar je Barrel und der Preis für Nordsee-Öl, das für den deutschen Markt wichtig ist, um mehr als sechs Dollar je Fass gefallen.
Der saudi-arabische Ölminister Abdulaziz bin Salman versicherte, dass sein Land als weltweit grösster Öllieferant die weitere Entwicklung sehr genau verfolgen werde. Derzeit erkenne er den gleichen «extremen Pessimismus», der den Markt im Zuge der Sars-Krise 2003 beherrscht habe. Allerdings habe die Lage damals «keine deutliche Senkung der Nachfrage nach Rohöl ausgelöst», sagte der Minister.
Rohstoffexperte Fritsch verwies ausserdem auf die Handlungsmöglichkeiten der Opec-Staaten zur Stabilisierung der Ölpreise. Das Ölkartell könnte demnach mit verbündeten Staaten eine Ausweitung der Förderbegrenzung beschliessen. «Die Opec und ihre Verbündeten würden falls erforderlich reagieren, um die Stabilität des Ölmarktes zu gewährleisten», sagte Fritsch. (awp/mc/pg)