New York / London – Die Ölpreise haben am Freitag merklich zugelegt. Am Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 90,95 US-Dollar. Das waren 1,03 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Oktober-Lieferung stieg um 88 Cent auf 87,75 Dollar.
Auf Wochensicht zeichnen sich deutliche Gewinne ab. Auftrieb kommt von der Angebotsseite: In dieser Woche haben die beiden grossen Förderländer Saudi-Arabien und Russland ihre Produktionsbeschränkungen bis Jahresende verlängert. Damit wollen die Anführer des Ölverbunds Opec+ die Preise nach oben treiben.
«Die Energieagenturen dürften nächste Woche bestätigen, dass der Ölmarkt somit auch im Jahresschlussquartal deutlich unterversorgt ist», heisst es in einem Kommentar der Commerzbank. «Das sollte die hohen Ölpreise unterstützen.»
Einen weiteren Grund für die steigenden Erdölpreise sehen Fachleute in den derzeit knappen Lagerbeständen. Am Donnerstag hatten Zahlen des US-Energieministeriums einen spürbaren Rückgang ergeben. Aktuell liegen die landesweiten Rohölvorräte in den USA so niedrig wie zuletzt Ende 2022.
Am Freitag wurden die Ölpreise zudem durch einen schwächeren Dollarkurs gestützt. Ein schwächerer Dollar macht Rohöl für Anleger aus anderen Währungsräumen günstiger. Dies stützt tendenziell die Nachfrage. (awp/mc/pg)