Ölpreise geben erneut nach – Nachfragesorgen belasten
New York / London – Die Ölpreise haben am Freitag an ihre Vortagsverluste angeknüpft. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August 73,50 US-Dollar. Das waren 64 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 72 Cent auf 68,78 Dollar.
Die Commerzbank-Analysten machen vor allem die Nachfrageentwicklung für die jüngsten Preisabschläge verantwortlich. «Sorgen vor einem konjunkturell und strukturell schrumpfenden Bedarf in den Industrieländern und einer möglicherweise enttäuschenden Nachfrageerholung in China belasteten den Preis.» So waren am Donnerstag die Ölpreise auch durch weitere Leitzinserhöhungen verschiedener europäischer Notenbanken unter Druck geraten. Höhere Zinsen belasten tendenziell die Konjunktur und damit auch die Nachfrage nach Rohöl.
Die Commerzbank-Experten erwarten jedoch, dass in den nächsten Wochen verstärkt das Angebot in den Blick geraten wird. So wolle das wichtige Ölförderland Saudi-Arabien seine Förderung im Juli nochmals drosseln. Zudem seien die Bohraktivitäten in den USA seit November um 10 Prozent gesunken und ein Ende des Abwärtstrends sei nicht in Sicht. (awp/mc/pg)