New York – Die Ölpreise haben am Montag etwas zugelegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 42,98 US-Dollar. Das waren drei Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 20 Cent auf 41,08 Dollar.
Die Hoffnung in den USA, dass es in den festgefahrenen Gesprächen über ein neues Hilfspaket doch noch vor den Wahlen Bewegung geben könne, hatte für etwas Zuversicht an den Märkten gesorgt. Die stark von der Konjunktur abhängigen Ölpreise legten ein wenig zu. «Es hängt von der Regierung ab», ob es weitere Hilfen bis zur Wahl am 3. November gebe, sagte die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi. Regierung und Kongress verhandeln seit Monaten ein weiteres billionenschweres Konjunkturpaket. Umstritten ist der Umfang des Pakets.
Insgesamt dominieren aber weiter die belastenden Faktoren. So steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen weltweit. In vielen Ländern wurden weitere Beschränkungen der wirtschaftlichen Aktivität beschlossen. Dies dürfte die wirtschaftliche Erholung belasten und die Nachfrage nach Rohöl dämpfen.
Aus Sicht von Warren Patterson, Rohstoffexperte der Bank ING, wird das Ölkartell Opec seine für das nächste Jahr geplante Lockerung bestehender Förderkürzungen wahrscheinlich auf Eis legen müssen. Die Kürzungen waren Anfang des laufenden Jahres vereinbart worden, um die Marktpreise zu stützen.
Auch die Commerzbank ist skeptisch, ob die Opec ihre Förderung zur Jahreswende erhöht. «Die Tatsache, dass der russische Präsident Putin und der saudische Prinz Bin Salman letzte Woche gleich zweimal miteinander telefoniert haben, deutet darauf hin, dass die Pläne der Opec und ihrer Alliierten bald auf den Prüfstand kommen dürften.» (awp/mc/pg)