New York / London – Die Ölpreise haben am Montag anfängliche leichte Verluste wettgemacht und moderat zugelegt. Insgesamt hielten sich die Bewegungen in engen Grenzen. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli 76,10 US-Dollar. Das waren 52 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Juni-Lieferung stieg um 45 Cent auf 72,00 Dollar.
An den Finanz- und Rohstoffmärkten steht nach wie vor der Schuldenstreit in den USA im Mittelpunkt. Der Disput um die Anhebung der gesetzlichen Schuldengrenze ist immer noch nicht gelöst. Am Montag wollen sich US-Präsident Joe Biden und der Verhandlungsführer der oppositionellen Republikaner, Kevin McCarthy, zu einem neuen Spitzengespräch treffen. Die Zeit drängt, denn Anfang Juni droht ein Zahlungsausfall der US-Regierung – mit voraussichtlich schwerwiegenden Folgen für die Weltwirtschaft.
Die Rohölmärkte stehen ohnehin seit einigen Wochen unter Druck. Für Belastung sorgen die mauen Konjunkturaussichten. Dies hängt zum einen an Rezessionsängsten in den USA, ausgelöst durch die starken Zinsanhebungen der US-Zentralbank zur Bekämpfung der hohen Inflation. Zum anderen fällt die Konjunkturerholung Chinas nach dem Ende der strengen Corona-Politik bisher eher enttäuschend aus. Die Ölpreise wurden auch dadurch nach unten gedrückt, dass die russischen Ölexporte trotz der Zusage, die Produktion als Vergeltung für die westlichen Sanktionen zu drosseln, hoch blieben. (awp/mc/pg)