Ölpreise sinken auf Jahrestiefstände
New York – Die Ölpreise haben am Mittwoch deutlich nachgegeben und sind auf neue Jahrestiefstände gefallen. Nach wie vor sorgt insbesondere die Schuldenkrise im Euroraum für starke Verunsicherung und damit Belastung bei riskanteren Anlagen wie Rohstoffen. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im Juli fiel bis auf 104,54 Dollar. Das ist der tiefste Stand seit Ende 2011. Ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) kostete im Tief 88,94 Dollar und damit so wenig wie zuletzt im Oktober vergangenen Jahres. Im Tagesvergleich gaben die Notierungen um bis zu zwei Dollar nach.
Für Druck am Ölmarkt sorgten sowohl die Schuldenkrise als auch schwache Konjunkturdaten aus dem Währungsraum. An den Märkten verdrängt die viertgrösste Euro-Wirtschaft Spanien zusehends Griechenland als grösster Brandherd. Vor allem die spanische Bankenkrise als Folge der 2008 geplatzten Immobilienblase verunsichert die Anleger immer mehr.
Euroraum-Wirtschaft droht Schwächeanfall
Jüngste Konjunkturdaten aus dem Währungsraum deuten zudem auf eine abermalige Rezession hin. So sank das stark beachtete Wirtschaftsvertrauen (ESI) im Mai auf den tiefsten Stand seit mehr als zweieinhalb Jahren. Hinzu kamen schwache Daten zur Kreditvergabe und zum Geldmengenwachstum. Die drittgrösste Euro-Wirtschaft Italien sorgte mit einer enttäuschenden Anleiheauktion für zusätzliche Belastung.
Opec-Öl teurer
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist unterdessen gestiegen. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Mittwoch kostete ein Barrel am Dienstag im Durchschnitt 105,13 US-Dollar. Das waren 12 Cent mehr als am Montag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/upd/ps)