New York – Sorgen um die Eurozone und der starke US-Dollar haben die Ölpreise am Freitag weiter unter Druck gesetzt. Am späten Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Juli-Lieferung 107,09 US-Dollar. Das waren 41 Cent weniger als am Donnerstag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI zur Lieferung im Juni sank um 54 Cent auf 91,94 Dollar. Seit Anfang Mai haben die Ölpreise um mehr als zehn Prozent nachgegeben.
Die durch die Verschärfung der Euro-Schuldenkrise ausgelöste Abwertung des Euro zum US-Dollar war laut Commerzbank ein wesentlicher Belastungsfaktor. So koste Öl in Euro gerechnet immer noch rund 10 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Herabstufung von 16 spanischen Banken durch die Ratingagentur Moody’s und die Herabstufung der Kreditwürdigkeit Griechenlands durch Fitch hatten den Euro erneut belastet. Der stärkere Dollar macht Rohöl für Anleger aus der Eurozone teurer.
Angebot steigt
Der Brent-Preis sei auch durch den Kontraktwechsel beim Future belastet worden. Zudem steigt das Angebot an den Ölmärkten laut Commerzbank weiter, was die Preise drückt. So habe sich bis zuletzt der Rohöllageraufbau in den USA immer weiter fortgesetzt.
Opec-Rohöl notiert ebenfalls tiefer
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist zuletzt ebenfalls gesunken. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Freitag kostete ein Barrel (159 Liter) am Donnerstag im Durchschnitt 107,10 Dollar. Das waren 1,04 Dollar weniger als am Mittwoch. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/pg)