Ölpreise steigen wegen Irak-Krise weiter
Singapur – Die anhaltenden Kämpfe im Irak haben die Ölpreise am Donnerstag weiter steigen lassen. Gegen Abend kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August 114,80 US-Dollar. Das waren 54 Cent mehr als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI zur Lieferung im Juli stieg um 43 Cent auf 106,40 Dollar.
Rohöl kostet derzeit so viel wie zuletzt vor neun Monaten. Hauptgrund sind Befürchtungen, die Unruhen im Irak könnten sich auf die Ölausfuhr des zweitgrössten Opec-Förderers auswirken. Dies führt zu steigenden Risikoprämien am Ölmarkt. Nach wie vor stehen sich in dem Golfstaat die islamistische Terrorgruppe Isis und die irakische Armee gegenüber. Im Norden des Landes sichern kurdische Kämpfer das Gebiet gegen die sunnitische Isis.
Unterdessen haben die USA ihre Bereitschaft zum Kampf gegen die Terrormiliz zugesichert. Zugleich drängen die Amerikaner auf den Abgang des schiitischen Regierungschefs Nuri al-Maliki. Ihm wird immer weniger zugetraut, das zerrissene Land zu einen. Auch im Irak selbst wird der Ruf nach einer Regierung der nationalen Einheit lauter.
Der Korbpreis der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) wurde am Donnerstag nicht berechnet. Fronleichnam ist in Österreich ein Feiertag. Die Opec hat ihren Hauptsitz in Wien. (awp/mc/ps)