New York / London – Die Ölpreise haben am Donnerstag nach ihren jüngsten deutlichen Kursgewinnen etwas nachgegeben. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 74,96 US-Dollar. Das waren 51 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 65 Cent auf 71,96 Dollar.
Händler sprachen von einer leichten Gegenbewegung nach den starken Kursgewinnen am Vortag. Die Verluste hielten sich jedoch in Grenzen und die jüngsten Gewinne wurden so weitgehend verteidigt. Ein Grund für die jüngsten Kursaufschläge ist das schwächelnde Angebot. Am Vortag hatten neue Lagerdaten aus den USA gezeigt, dass die dortigen Rohölvorräte deutlich gefallen sind und ein Zweijahrestief markiert haben. Anhaltende Produktionsausfälle am Golf von Mexiko verringern das Angebot.
Die Zeichen für weitere Preisanstiege stehen daher laut Experten gut. «So kommt die Normalisierung der US-Ölproduktion im Golf von Mexiko auch zweieinhalb Wochen nach dem Landgang von Hurrikan Ida nur sehr schleppend voran», schreibt Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch. Es seien immer noch 30 Prozent der täglichen Produktion geschlossen. In dieser Woche hatte die Internationale Energieagentur (IEA) gewarnt, dass die Förderausfälle in den USA die jüngste Produktionsausweitung des Ölverbunds Opec+ übertreffen. (awp/mc/ps)