New York – Die Ölpreise haben am Dienstag erneut deutlich zugelegt. Ein knappes Angebot bei gleichzeitig hoher Nachfrage trieb an. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 83,07 US-Dollar. Das ist der höchste Stand seit drei Jahren. Das waren 1,82 Dollar mehr als am Montag.
Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,85 Dollar auf 79,47 Dollar. Dies ist der höchste Stand seit dem Jahr 2014.
Am Montag hatten die Ölpreise kräftig zugelegt, nachdem der Ölverbund Opec+ dem Ruf nach einer stärkeren Förderausweitung nicht nachgekommen war. Die 23 Länder des Förderverbunds Opec+ hatten am Montag ihren Kurs bestätigt, der eine Produktionsausweitung im November um 400 000 Barrel je Tag vorsieht. Viele Experten halten das für zu wenig, da die Nachfrage konjunkurbedingt hoch ist und Engpässe in der Erdölversorgung bestehen.
«Der Ölmarkt dürfte auch nach der beschlossenen Produktionserhöhung im vierten Quartal ein beträchtliches Angebotsdefizit aufweisen, da die Ölnachfrage deutlich stärker ist als erwartet», kommentierte Commerzbank-Volkswirt Carsten Fritsch. So hätten auch die hohen Gaspreise zu einer höheren ölbasierten Stromproduktion geführt. Weiterhin würden Opec-Länder wie Angola und Nigeria nicht ihre Fördermenge einhalten und zu wenig produzieren. (awp/mc/pg)