New York / London – Die Ölpreise sind am Montag gesunken. Marktbeobachter sprachen von einer Gegenbewegung, nachdem die Notierungen zuletzt deutlich gestiegen waren. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober 85,15 US-Dollar. Das waren 1,09 Dollar weniger als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur September-Lieferung fiel um 1,17 Dollar auf 81,65 Dollar.
Am Freitag hatten die Ölpreise noch die sechste Woche in Folge mit Gewinnen abgeschlossen. Dies ist die längste Phase mit steigenden Ölpreisen seit Juni 2022. Vor allem Meldungen über eine Kürzung der Fördermenge durch die wichtigen Ölstaaten Saudi-Arabien und Russland hatten die Notierungen am Ölmarkt nach oben getrieben.
Belastet wurden die Ölpreise durch Aussagen aus der US-Notenbank, die auf weiter steigende Zinsen hindeuten. Laut Redetext bekräftigte Fed-Gouverneurin Michelle Bowman bei einer Veranstaltung, dass eine weitere Erhöhung der Leitzinsen wahrscheinlich notwendig sei, um die Inflation wieder auf das von der Fed angestrebte Ziel von zwei Prozent zu drücken. Zuletzt hatte die Notenbank den Leitzins im Juli um 0,25 Prozentpunkte angehoben, die weitere Zinspolitik allerdings offen gelassen. Steigende Zinsen belasten tendenziell die Konjunktur und damit auch die Nachfrage nach Rohöl.
Im frühen Handel hatten noch Meldungen über jüngste Entwicklungen im Krieg zwischen Russland und der Ukraine die Ölpreise gestützt. Erst im Vormittagshandel rutschten die Notierungen in die Verlustzone. Am Wochenende hatte die Ukraine einen russischen Tanker durch eine Drohne getroffen, der wohl Treibstoff für militärische Zwecke transportiert. Die militärischen Aktionen der Ukraine könnten die russischen Rohstoffexporte durch das Schwarze Meer und damit eine bedeutende Handelsroute bedrohen, heisst es von Marktbeobachtern. (awp/mc/pg)