New York / London – Die Ölpreise sind am Montag nach einem überraschend starken Anstieg der Ölreserven in den USA gesunken. Am späten Nachmittag kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember 109,78 US-Dollar. Das waren 16 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte WTI ebenfalls zur Lieferung im Dezember fiel um 91 Cent auf 100,20 Dollar.
Der US-Ölpreis für den am morgigen Dienstag auslaufenden November-Kontrakt rutschte im Handelsverlauf sogar erstmals seit Juli unter die Marke von 100 Dollar. Allerdings ist das Handelsvolumen des November-Kontrakts bereits deutlich geringer als beim Dezember-Kontrakt.
US-Öl unter Verkaufsdruck
Ein Rohstoffexperte begründete die Preisentwicklung mit hohen US-Ölreserven, die insbesondere amerikanisches Öl unter Verkaufsdruck setzten. Am Nachmittag hatte die US-Regierung einen unerwartet starken Anstieg der Reserven an Rohöl gemeldet. In der grössten Volkswirtschaft der Welt waren die Lagerbestände zuletzt um 4,0 Millionen auf 374,5 Millionen Barrel geklettert. Experten hatten nur einen Zuwachs um 3,0 Millionen Barrel erwartet. Die Benzinbestände fielen laut Ministerium hingegen um 2,6 Millionen auf 217,3 Millionen Barrel. Die Vorräte an Destillaten (Heizöl, Diesel) rutschten um 1,8 Millionen auf 124,2 Millionen Barrel.
Wegen des Zwangsurlaubs in der öffentlichen Verwaltung der USA im Zuge des Haushaltsstreits war die ursprünglich für vergangenen Mittwoch geplante Veröffentlichung der Lagerdaten auf heute verschoben worden.
Auch Opec-Öl günstiger
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) fiel zuletzt ebenfalls zurück. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Montag kostete ein Barrel am Freitag im Durchschnitt 106,54 US-Dollar. Das waren 48 Cent weniger als am Donnerstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells. (awp/mc/upd/ps)