Ölpreise geben erneut nach – Brent-Öl fällt weiter unter 80 US-Dollar
London / New York – Die Ölpreise sind am Dienstag weiter gefallen. Nachdem sich die Notierungen im frühen Handel zunächst stabilisieren konnten, setzten sie ihre jüngste Talfahrt am Nachmittag fort. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September kostete 78,71 US-Dollar. Das waren 1,07 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 1,02 Dollar auf 74,79 Dollar.
Seit Beginn des Monats geht es mit den Notierungen tendenziell nach unten. Der Preis für Brent-Öl war zum Wochenauftakt erstmals seit Anfang Juni unter 80 Dollar je Barrel gefallen. Mittlerweile ist der Brent-Preis in den vergangenen vier Wochen um etwa acht Dollar je Barrel gesunken.
Unter anderem sind es Sorgen vor einer schwachen Nachfrage in China, die auf den Ölpreisen lasten. Zuletzt hatte es mehrfach enttäuschende Wirtschaftsdaten aus der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt gegeben.
«Die Schwäche beim Ölpreis überrascht angesichts der deutlich gestiegenen politischen Spannungen im Nahen Osten», kommentierten Experten der Dekabank die jüngste Preisentwicklung. Nach einem Raketenangriff auf den von Israel besetzten Golanhöhen kündigte das Land eine harte Reaktion an. Gleichzeitig laufen aber auch diplomatische Bemühungen um eine Deeskalation im Konflikt zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah.
Nach Einschätzung des Rohstoffexperten Carsten Fritsch von der Commerzbank zeigt sich der Ölmarkt bisher unbeeindruckt von den Spannungen im Nahen Osten. Ausserdem habe der umstrittene Ausgang der Präsidentschaftswahlen im wichtigen Förderstaat Venezuela bislang zu keiner nennenswerten Reaktion am Ölmarkt geführt. (awp/mc/ps)