Ölpreise legen zu – US-Wahlausgang weiterhin unklar
New York / London – Die Ölpreise haben am Mittwoch zugelegt. Der Handelstag wurde ganz durch den unklaren Wahlausgang in den USA dominiert. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 40,96 US-Dollar. Das waren 1,27 mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,15 Dollar auf 38,80 Dollar.
Nachdem es zunächst so aussah, als würde der amtierende Präsident Donald Trump vorne liegen, zeichnete sich zuletzt immer mehr ein Wahlsieg von Herausforderer Joe Biden ab. Noch ist aber alles offen.
Die Ölpreise profitierten von dem gefallen US-Dollar. Die Weltleitwährung wurde angesichts des möglichen Wahlsiegs von Joe Biden weniger gefragt. Rohöl wird in Dollar gehandelt. Ein fallender Kurs macht Öl in anderen Währungsräumen für Anleger günstiger und stützt so die Nachfrage.
Wahlsieg Trumps dürfte Preise stützen
Die Ölpreise dürften aber laut Experten eher von einem Wahlsieg von Trump profitieren. Schliesslich würde dieser die Chancen auf die Rückkehr des Irans auf den Weltmarkt für Rohöl weniger wahrscheinlich machen und das Angebot begrenzen. Rohstoffexperte Eugen Weinberg verweist auf den stärkere Fokus des Herausforderers Joe Biden auf die Alternativen Energien. Ein knapper Wahlausgang und «eine mögliche Schlammschlacht» vor den Gerichten wäre laut Weinberg zudem denkbar schlecht für die Märkte.
Die in der vergangenen Woche laut Energieministerium überraschend gefallenen US-Rohöllagerbeständen bewegten den Markt kaum. Die Vorräte sanken um 8,0 Millionen Barrel auf 484,4 Millionen Barrel. Analysten hatten hingegen mit einem Anstieg um 0,3 Millionen Barrel gerechnet. (awp/mc/ps)