New York / London – Die Ölpreise sind am Donnerstag gestiegen. Sie legten nach einer neuen Nachfrageprognose der Internationalen Energieagentur (IEA) zu. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent betrug zuletzt 30,08 US-Dollar. Das waren 89 Cent mehr als am Mittwoch. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg um 79 Cent auf 26,08 Dollar.
In der Corona-Krise fällt der weltweite Ölverbrauch nach Einschätzung der IEA weniger stark als zunächst befürchtet. Ausgangsbeschränkungen für Menschen werden vielerorts gelockert, Unternehmen arbeiten wieder, wie der Interessenverband führender Industriestaaten am Donnerstag in Paris mitteilte. Mittlerweile geht die IEA davon aus, dass die Nachfrage in diesem Jahr um durchschnittlich 8,6 Millionen Barrel pro Tag schrumpfen wird. Zuvor war ein Rückgang um 9,3 Millionen Barrel pro Tag erwartet worden.
Saudi-Arabien senkt Liefermengen nach Asien
Ausserdem scheint sich das führende Opec-Land Saudi-Arabien an die zuletzt verkündete Kürzung der Fördermenge zu halten. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, senkte das führende Opec-Land Liefermengen an Kunden in Asien. Die Agentur beruft sich dabei auf Aussagen von Händlern des Ölkonzerns Saudi Aramco. Vor einigen Tagen hatte das Land zugesagt, zusätzlich zu den bereits vereinbarten Kürzungen im Juni 1 Millionen Barrel am Tag weniger fördern zu wollen.
Die Ölnachfrage wird durch die Beschränkungen in der Corona-Krise massiv belastet. So ist die Nachfrage nach Treibstoff aus dem Luft- und dem Strassenverkehr weltweit eingebrochen. Wichtige Abnehmer wie die USA, Europa und Indien sind besonders betroffen. Gleichzeitig bewegt sich das Angebot auf einem hohen Niveau. (awp/mc/ps)