New York / London – Die Ölpreise haben am Dienstag zugelegt und erneut Mehrjahreshochs erreicht. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 73,69 US-Dollar. Das waren 83 Cent mehr als am Vortag. Mit 73,90 Dollar stieg der Brentpreis zeitweise auf den höchsten Stand seit etwa zwei Jahren.
Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 93 Cent auf 71,81 Dollar. Mit 72,03 Dollar war er zuvor auf den höchsten Stand seit Oktober 2018 geklettert.
Konjunkturelle Erholung stützt
Die Ölpreise markierten damit mehrjährige Höchststände. Gestützt werden die Preise vor allem durch die Aussicht auf eine konjunkturelle Besserung und einen damit einhergehenden Nachfrageanstieg nach Erdöl und Ölprodukten wie Benzin. Das Rohölkartell Opec rechnet für die zweite Jahreshälfte mit einem kräftigen Nachfrageschub.
Dem gegenüber steht die angespannte Corona-Lage in einigen grossen Ländern Asiens und Südamerikas. In Europa gerät zunehmend Grossbritannien in den Blick, wo die rasche Verbreitung einer neuen Coronavirus-Variante weitere Lockerungsschritte vorerst verhindert hat.
Die Rohstoffexperten der Commerzbank verweisen auf eine Reihe ungeklärter Fragen am Ölmarkt. Unter anderem sei unklar, welche Auswirkungen die ansteckenderen Corona-Mutanten auf die Rohölnachfrage hätten. Auf der Angebotsseite stünden wichtige Richtungsentscheidungen an, darunter die Förderpolitik des Verbunds Opec+ für die zweite Jahreshälfte. Möglicherweise wird hierüber während des nächsten Treffens Anfang Juli entschieden. (awp/mc/ps)