New York / London – Die Ölpreise haben am Dienstag zugelegt. Sie notierten aber noch unter ihren am Montag zeitweise erreichten Höchstständen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 84,99 US-Dollar. Das waren 64 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 88 Cent auf 83,32 Dollar.
Zum Wochenstart hatten enttäuschende Konjunkturdaten aus den USA die Ölpreise im Handelsverlauf belastet, nachdem zuvor mehrjährige Höchststände erreicht worden waren. Als Ursache wurde auf die US-Industrieproduktion verwiesen, die im September überraschend gesunken war. Experten erwarten in den kommenden Handelstagen eher weiter steigenden Ölpreise. Am Markt bleibt die Sorge vor einem zu niedrigen Angebot vor den Wintermonaten ein bestimmendes Thema. Ursache ist unter anderem eine Preisexplosion für Erdgas, woraufhin am Markt verstärkt Rohöl zum Betrieb von Kraftwerken nachgefragt wird.
Darüber hinaus sorgt auch die Förderpolitik des Ölverbunds Opec+ für eine weiter angespannte Lage am Ölmarkt. «Die vereinbarte Produktionserhöhung um 400’000 Barrel pro Tag jeden Monat reicht derzeit nicht aus, die Lücke zwischen Nachfrage und Angebot zu schliessen», kommentierte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank. Der Analyst verwies darüber hinaus auf Schätzungen, die am Ölmarkt kursieren, wonach die Förderstaaten von Opec+ in den vergangenen drei Monaten weniger Rohöl geliefert hätten als vereinbart. (awp/mc/ps)