New York – Die Ölpreise sind am Donnerstag angesichts der trüben Stimmung an den Finanzmärkten gefallen. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 117,67 US-Dollar. Das waren 87 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 55 Cent auf 114,77 Dollar. Im frühen Handel hatten die Ölpreise noch zugelegt.
Die deutlichen Kursverluste an den Aktienmärkten belasten auch die Ölpreise. Die Stimmung hat sich stark eingetrübt, nachdem die überraschende Zinserhöhung der Schweizer Nationalbank (SNB) die Märkte verunsichert hat. Eine restriktivere Geldpolitik belastet die Konjunktur und damit auch die Nachfrage nach Rohöl. Die Märkte warten jetzt auf die Entscheidung der britischen Notenbank. Hier wird eine Zinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte erwartet.
Am Vortag hatten die Ölmärkte noch gelassen auf die Zinserhöhung der US-Notenbank reagiert. Die Fed hatte ihren Leitzins um 0,75 Prozentpunkte angehoben. Dies war der grösste Schritt seit 1994. Zwar war eine Mehrheit der Experten von von 0,50 Punkten ausgegangen, allerdings war an den Finanzmärkten ein grösserer Schritt schon eingepreist worden.
Unterdessen sind die Gaspreise deutlich gestiegen. Der russische Energiekonzern Gazprom hat wie angekündigt seine Gaslieferungen nach Deutschland durch die Ostseepipeline Nord Stream weiter reduziert. Russland hat zudem auch die Lieferungen an Italien, Frankreich und Österreich gesenkt. Europa ist besonders stark von russischer Energie abhängig. Der viel beachtete niederländische Erdgas-Futures TTF stieg um 15 Prozent auf 133 Euro je Megawattstunde. (awp/mc/pg)