New York / London – Die Ölpreise sind am Montag gestiegen. Bis zum Mittag haben sie leichte Kursgewinne aus dem frühen Handel kräftig ausgebaut. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 87,30 US-Dollar. Das waren 1,73 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,68 Dollar auf 81,66 Dollar.
Zum Wochenstart ist ein weitgehendes Embargo der Europäischen Union (EU) auf russisches Erdöl in Kraft getreten. Zudem will die EU mit anderen grossen Ländern eine Preisobergrenze für russisches Erdöl durchsetzen. Beides soll Russland finanziell treffen und ist eine Reaktion auf den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine.
Unterdessen hat Russland angedroht, kein Öl an Länder zu liefern, die den Preisdeckel akzeptieren. Sollte die Führung in Moskau die Drohung umsetzen, könnte dies zu einer Verknappung des Angebots am Ölmarkt führen.
Am Markt wurden die steigenden Ölpreise auch mit der Entwicklung in China erklärt, wo die harten Corona-Massnahmen nach jüngsten Protesten in der Bevölkerung etwas gelockert wurden. Bei den Anlegern am Ölmarkt verstärkte dies die Hoffnung, dass Chinas Wirtschaft wieder mehr in Schwung kommen könnte, was eine stärkere Nachfrage nach Rohöl zur Folge hätte.
Zudem hatte am Wochenende der von Saudi-Arabien und Russland angeführte Ölverbund Opec+ beschlossen, seine Förderung zunächst unverändert zu belassen. Seit Anfang November fördern die rund 20 Staaten deutlich weniger Erdöl, daran soll festgehalten werden. Die Entscheidung war am Markt erwartet worden. (awp/mc/ps)