Ölpreise legen ein wenig zu

Ölförder-Plattform «Clair Ridge 3» von BP westlich von Shetland. (Foto: BP)

New York / London – Die Ölpreise haben am Dienstag nach den jüngsten Verlusten etwas zugelegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar kostete zuletzt 78,43 US-Dollar. Das waren 40 Cent mehr als am Montag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Januar-Lieferung stieg um 27 Cent auf 73,31 Dollar.

Am Markt wurde die Stabilisierung auf Äusserungen aus Saudi-Arabien zurückgeführt. Energieminister Abdulaziz bin Salman hatte am Montag der Nachrichtenagentur Bloomberg gesagt, die jüngst beschlossenen Produktionskürzungen könnten auch über das erste Quartal 2024 hinaus vorgenommen werden, soweit dies erforderlich sein sollte.

Die Förderkürzung des Erdölverbunds Opec+ von vergangener Woche war am Ölmarkt skeptisch aufgenommen worden. Zwar hatten die rund zwanzig Ölstaaten ihre Produktion um knapp eine Million Barrel je Tag zusätzlich gekürzt. Fragen warfen allerdings die Kommunikationspolitik des Verbunds und die Tatsache auf, dass die neuen Kürzungen freiwillig sein sollen. In der Folge waren die Erdölpreise unter Druck geraten.

«Das niedrigere Preisniveau dürfte disziplinierend auf die Länder wirken, die Produktionskürzungen strikt umzusetzen», erwarten die Rohstoffexperten der Commerzbank. «Auf Basis der Prognosen der IEA wäre der Ölmarkt im ersten Quartal auch dann noch ausgeglichen, wenn die am letzten Donnerstag angekündigten zusätzlichen Kürzungen nur zur Hälfte umgesetzt würden.» Eine fortgesetzte Preisschwäche wäre nur zu rechtfertigen bei einer nochmals schwächeren Nachfrage oder einem höheren Ölangebot ausserhalb der Opec+. Letzteres könnte laut Commerzbank aus den USA kommen. (awp/mc/ps)

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