Ölpreise rutschen ins Minus

Singapur – Nach der umstrittenen Volksabstimmung über einen Anschluss der ukrainischen Halbinsel Krim an Russland sind die Ölpreise am Montag ins Minus gerutscht. Am Morgen hatten die Preise im asiatischen Handel noch leicht zugelegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai kostete zuletzt 107,24 US-Dollar. Das waren 97 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Ölsorte WTI zur Lieferung im April fiel um 49 Cent auf 98,40 Dollar.

Nach der umstrittenen Volksabstimmung rechne der Markt vorerst nicht mit weitreichenden Sanktionen der westlichen Industriestaaten gegen Russland, sagten Händler. «Der Ölmarkt zeigt sich auch nach dem Referendum auf der Krim sehr entspannt», hiess es in einer Einschätzung der Commerzbank. «Es geht offensichtlich niemand davon aus, dass auch das Öl- und Gasgeschäft getroffen wird. Zu gross wären die negativen wirtschaftlichen Folgen für beide Seiten.»

Einreiseverbote verhängt
In der schweren politischen Krise um die Ukraine hat die EU am Mittag erste Sanktionen gegen Russland beschlossen. Die EU-Aussenminister einigten sich am Montag in Brüssel auf eine Liste von 21 Personen, gegen die Einreiseverbote verhängt und deren Konten gesperrt werden, berichteten Diplomaten. Nähere Details wurden zunächst nicht bekannt. Umfassende Wirtschaftssanktionen könnten am Donnerstag bei einem Gipfeltreffen der EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel auf der Tagesordnung stehen. Im weiteren Handelsverlauf könnten am Ölmarkt noch Zahlen zur Industrieproduktion in den USA für neue Impulse sorgen.

Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) legte zuletzt zu. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Montag kostete ein Barrel (159 Liter) am Freitag im Durchschnitt 103,83 US-Dollar. Das waren 12 Cent mehr als am Donnerstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells. (awp/mc/pg)

WTI

Opec-Korbpreis

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