New York / London – Die Ölpreise sind am Mittwoch durch die erneuten Turbulenzen an den Finanzmärkten im Tagesverlauf immer stärker unter Druck geraten. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai kostete 73,07 US-Dollar. Das waren 4,36 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur April-Lieferung fiel um 4,14 Dollar auf 67,19 Dollar. Damit sank der WTI-Preis erstmals seit Dezember 2021 unter die Marke von 70 Dollar.
Belastet wurden die Ölpreise durch die erneuten Turbulenzen an den Finanzmärkten. Diese wurden durch die angeschlagene Grossbank Credit Suisse ausgelöst. Die Aktie der Bank brach an den Märkten ein, nachdem der Grossaktionär Saudi National Bank weitere Hilfe ausgeschlossen hatte. In Europa gerieten die Aktienmärkte unter Druck. Darunter litten auch die Ölpreise. Die Nachfrage nach Rohöl könnte bei einer Konjunkturabschwächung leiden.
Belastet wurden die Ölpreise auch durch den deutlich gestiegenen Wechselkurs des Dollar. Der Dollar wird als sicherer Hafen gesucht. Da Rohöl in Dollar gehandelt wird, macht ein höherer Kurs Rohöl für Käufer in anderen Währungsräumen teurer. Dies dämpft die Nachfrage.
Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der vergangenen Woche gestiegen. Der Anstieg hielt sich im Rahmen der Erwartungen. Am Ölmarkt spielten sie daher kaum eine Rolle.
Zu Handelsbeginn hatten die Ölpreise noch zugelegt. Konjunkturdaten aus China hatten den Ölpreisen Rückenwind gegeben. Die Wirtschaftstätigkeit in der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt zeigte in den ersten beiden Monaten des Jahres weitere Anzeichen einer Belebung, unter anderem in der Ölraffination, auch wenn die Erholung insgesamt weiterhin unausgewogen ist. (awp/mc/pg)