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New York / London – Die Ölpreise haben am Montag nach kräftigen Verlusten in der vergangenen Woche zu einer leichten Erholung angesetzt. Experten erklärten den Preisanstieg mit zuletzt guten US-Konjunkturdaten, dem Kälteeinbruch in den USA und der Sorge vor Lieferausfällen im Ölförderland Irak. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar 107,75 US-Dollar. Das waren 86 Cent mehr als am Freitag und der erste nennenswerte Anstieg seit einer Woche. Der Preis für ein Fass amerikanisches Rohöl der Sorte WTI stieg um 57 Cent auf 94,53 Dollar.
Rohstoffexperte Michael Poulsen von Global Risk Management nannte den schlimmsten Kälteeinbruch in den USA seit etwa 20 Jahren als eine Ursache für die steigenden Ölpreise. Heftige Schneefälle und eisige Winde haben den Mittleren Westen teilweise lahmgelegt und sorgen für eine stärkere Nachfrage nach Heizöl. Ausserdem spekulierten die Investoren am Ölmarkt auf weiter gute Konjunkturdaten aus den USA, so Poulsen. Am Nachmittag wird in der grössten Volkswirtschaft der Welt die stark beachtete Einkaufsmanagerstimmung für die Dienstleister veröffentlicht.
Neue geopolitische Unsicherheiten in Irak
Zudem habe auch die jüngste Entwicklung im Ölförderland Irak den Ölpreisen etwas Auftrieb verliehen, sagte Experte Poulsen weiter. Terroristen des Al-Kaida-Ablegers Islamischer Staat im Irak und in Syrien (ISIS) hatten in der vergangenen Woche die Städte Ramadi und Falludscha im Westen des Irals gestürmt. Aus Ramadi wurden die meisten von ihnen später von Polizeikräften wieder vertrieben. In Falludscha konnten sich die Rebellen hingegen halten. (awp/mc/upd/ps)