Ölpreise geben deutlich nach – Opec+ enttäuscht trotz Förderkürzung
New York / London – Die Ölpreise sind am Donnerstag trotz einer zusätzlichen Produktionskürzung grosser Fördernationen kräftig gefallen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar kostete gegen Abend 81,50 US-Dollar. Das waren 1,38 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel in ähnlichem Ausmass auf 76,60 Dollar.
Der grosse Ölverbund Opec+ will seine Produktion im kommenden Jahr informierten Kreisen zufolge weiter reduzieren. Zusätzlich zu einer Verlängerung der bestehenden Einschränkungen seitens des Ölgiganten Saudi-Arabien wollen andere Mitgliedsländer ihr Angebot verringern, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Bezug auf Opec-Delegierte berichtete.
Demnach sollen sich die zusätzlichen Produktionsbeschränkungen auf eine Million Barrel je Tag belaufen. Saudi-Arabien werde seine bisherigen Kürzungen von einer Million Barrel je Tag im nächsten Jahr fortsetzen, hiess es. Hintergrund für die Enttäuschung am Markt dürfte sein, dass die Kürzungen nicht durch den Verbund als Ganzes mitgeteilt wurden, sondern durch die jeweiligen Mitgliedstaaten.
Der Verbund Opec+ hält sein Angebot schon seit einiger Zeit knapp, was allerdings vor allem auf Produktionskürzungen durch Saudi-Arabien zurückgeht. Am Ölmarkt wurde bereits seit längerem spekuliert, dass bestehende Förderkürzungen ins kommende Jahr ausgeweitet oder vergrössert werden. (awp/mc/pg)