Ölpreise steigen wieder
New York – Die Ölpreise haben sich am Montag schwer getan, eine klare Richtung zu finden. Nach anfänglichen Gewinnen gab es zwischenzeitlich Verluste. Am Abend stiegen die Preise dann wieder. Am Markt hiess es, die Preisentwicklung sei stark vom US-Dollar getrieben gewesen.
Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April kostete am Abend 67,56 US-Dollar. Das waren 25 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 38 Cent auf 63,93 Dollar.
Mit ausschlaggebend für die Preisentwicklung vom Tage sei der amerikanische Dollar gewesen, hiess es von Händlern. Die US-Währung hat einen starken Einfluss auf den Preisverlauf am Rohölmarkt, weil der Rohstoff in Dollar gehandelt wird. Steigt der Dollarkurs, verteuert sich Erdöl für Anleger ausserhalb des Dollarraums – und umgekehrt. Dies belastet die Nachfrage – oder kommt ihr zugute.
Am Wochenende hatte Saudi-Arabiens Ölminister Khalid Al-Falih erklärt, dass die Opec ihre gemeinsam mit anderen Förderstaaten beschlossene Förderbegrenzung zur Stabilisierung der Ölpreise möglicherweise erst im kommenden Jahr auslaufen lassen will. Er versicherte, dass diese Massnahme keine Verwerfungen am Ölmarkt nach sich ziehen werde.
Rohstoffexperten der Commerzbank verwiesen auf weitere Aussagen des Ministers. Demnach liege die Ölproduktion in Saudi-Arabien derzeit unter der Vorgabe aus dem Kürzungsabkommen.
Allerdings werden die Bemühungen der Opec zur Stützung der Ölpreise seit geraumer Zeit durch eine hohe Fördermenge in den USA konterkariert. Am Freitagabend hatte die US-Ausrüsterfirma Baker Hughes mitgeteilt, dass die Zahl der amerikanischen Bohrlöcher in der vergangenen Woche gestiegen war. Dies war der fünfte Anstieg in Folge und der höchste Wert seit April 2015. (awp/mc/pg)