New York / London – Die Ölpreise haben am Dienstag ihre Kursgewinne im Tagesverlauf ausgeweitet. Marktbeobachter begründeten den jüngsten Anstieg mit neuen Sanktionen der USA gegen das wichtige Ölförderland Venezuela. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 80,40 US-Dollar. Das waren 1,19 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 59 Cent auf 72,76 Dollar.
In dem von einer schweren Wirtschaftskrise gezeichneten Venezuela hat sich bei der Präsidentschaftswahl am Wochenende Amtsinhaber Nicolas Maduro zum Wahlsieger erklärt. Die Opposition wirft Maduro Wahlmanipulation vor. Die USA belegten Venezuela als Reaktion auf die Wiederwahl umgehend mit neuen Sanktionen. US-Präsident Donald Trump hatte am Montag ein entsprechendes Dekret unterzeichnet.
Konkret wird allen US-Firmen untersagt, der Regierung Venezuelas dabei zu helfen, Besitz- oder Anlagegüter zu verkaufen. Gleiches gilt für die Ölgesellschaft Petroleos de Venezuela. «Die Nachrichtenlage spricht weiter für steigende Ölpreise», kommentierten Rohstoffexperten der Commerzbank.
Wegen einer schweren Wirtschaftskrise liefert Venezuela schon seit geraumer Zeit immer weniger Rohöl. Damit habe das Opec-Land «massgeblich zur Angebotsverknappung am Ölmarkt beigetragen», hiess es bei der Commerzbank. Nach deren Einschätzung wurden die Ausfälle bislang nicht von anderen Staaten des Ölkartells ausgeglichen. (awp/mc/cs)