Ölpreise steigen leicht
New York – Die Ölpreise haben am Freitag leicht zugelegt. Die Gewinne aus dem frühen Handel wurden aber wieder abgegeben. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete gegen Mittag 61,20 US-Dollar. Das waren elf Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 20 Cent auf 53,33 Dollar.
Nach Einschätzung von Marktbeobachtern stützt die schwere politische Krise in Venezuela die Ölpreise. In dem südamerikanischen Mitgliedsland der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) tobt ein heftiger Machtkampf zwischen der Regierung und der Opposition. Am Mittwoch hatte Parlamentschef Juan Guaidó sich selbst zum Interimspräsidenten erklärt und damit Staatschef Nicolás Maduro offen herausgefordert.
«Die Lage in Venezuela ist weiterhin undurchsichtig», kommentierten Experten der Commerzbank die Lage. Sollte es dort zu einem Bürgerkrieg kommen, seien weitere Einschnitte bei der Ölproduktion und damit steigende Ölpreise wahrscheinlich.
Dagegen konnte der jüngste Anstieg der amerikanischen Ölreserven die Ölpreise nicht belasten. Kurz vor dem Wochenende dürfte die Ölförderung in den USA weiter im Fokus stehen. Am Abend stehen neue Daten zur Entwicklung der aktiven Bohrlöcher auf dem Programm. In der vergangenen Woche war die Zahl der Förderanlagen gesunken. (awp/mc/pg)