Ölpreise geben Gewinne teilweise ab

Nadelöhr im internationalen Seefrachtsverkehr: Strasse von Hormus. (Bild: Google Earth)

New York / London – Die Ölpreise haben am Montag zwischenzeitliche deutliche Gewinne teilweise abgegeben. Preistreiber am Ölmarkt blieb die Sorge vor einer Eskalation der angespannten Lage in der ölreichen Region am Persischen Golf. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete 63,17 US-Dollar. Das waren 70 Cent mehr als am Freitagabend. Am Vormittag war der Brent-Preis noch bis auf 64,03 Dollar gestiegen. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) kletterte um 25 Cent auf 55,88 Dollar.

Da der unter britischer Flagge fahrende Öltanker «Stena Impero» am Freitag in den Gewässern des Omans gestoppt worden sein soll, hat die britische Verteidigungsministerin Penny Mordaunt von einer «feindlichen Handlung» des Irans gesprochen. Die Regierung in London überlegt nun Strafmassnahmen.

«Keineswegs eine Vergeltungsmassnahme»
Die Beschlagnahmung war nach iranischen Angaben sowohl legal als auch legitim und «keineswegs eine Vergeltungsmassnahme». Teheran könne Dokumente vorweisen, dass der Tanker in iranischen Gewässern gewesen und auf der falschen Richtungsspur von Süden in die Strasse von Hormus eingefahren sei, sagte Regierungssprecher Ali Rabiei am Montag nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA.

«Man kann gespannt sein, wie der morgen feststehende neue britische Premierminister, aller Voraussicht nach Boris Johnson, mit dieser Krise umgehen wird», schreibt Carsten Fritsch, Rohölexperte bei der Commerzbank. Es sei gut möglich, dass er sich der harten Haltung von US-Präsident Trump anschliesst. Laut Fritsch rechtfertige dies eine weitaus grössere Risikoprämie auf den Ölpreis, als dies gegenwärtig der Fall sei. (awp/mc/ps)

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