Ölpreise geben etwas nach

Ölpreise geben etwas nach
(Photo by Pedro Farto on Unsplash)

New York / London – Die Ölpreise haben am Freitag nach der Erholung an den Vortagen etwas nachgegeben. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar 76,52 US-Dollar. Das waren 9 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Januar-Lieferung fiel um 14 Cent auf 71,44 Dollar.

Belastet wurden die Ölpreise durch die Erholung des Dollarkurses. Aussagen des Präsidenten der regionalen Notenbank von New York, John Williams, haben Erwartungen baldiger Zinssenkungen in den USA gedämpft. Da Rohöl in der US-Währung gehandelt wird, verteuert ein steigender Dollarkurs Rohöl und dämpft so die Nachfrage. An den vergangenen Tagen hatten die Ölpreise noch von einem deutlich gesunkenen Dollar profitiert. Nach der Zinssitzung der US-Notenbank war auf bald sinkende Leitzinsen spekuliert worden. Eine lockerere Geldpolitik in den USA würde zudem der dortigen Wirtschaft zugutekommen und die Nachfrage nach Öl, Benzin und Diesel erhöhen.

Die Ölpreise befinden sich immer noch in der Nähe halbjähriger Tiefstände. Denn auf der Angebotsseite herrscht weiterhin Skepsis gegenüber der Förderpolitik des grossen Erdölverbunds Opec+. Marktteilnehmer zweifeln an der Umsetzung der angekündigten Produktionskürzungen, weil die Begrenzungen als freiwillig bezeichnet wurden und es vor der Einigung zu Streit zwischen einzelnen Mitgliedern gekommen war. Ausserdem steigt das Angebot aus anderen ölreichen Ländern wie den USA.

Laut den Experten der Commerzbank ist der Ölpreis aber zu tief gefallen. Sie verweisen auf die Produktionskürzungen der Opec+. «Hinzu kommt, dass sich mit den nun schneller abzeichnenden Zinssenkungen die mittelfristigen Konjunkturaussichten aufhellen», heisst es in einem Kommentar. «Spätestens zu Beginn des nächsten Jahres dürften die Ölpreise weiter steigen.» (awp/mc/pg)

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