Ölpreise legen zu – Nigeria: Terroranschläge bremsen Produktion
New York / London / Wien – Die Ölpreise haben am Freitag zugelegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober kostete am frühen Abend 46,72 US-Dollar und damit 68 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im September stieg um 82 Cent auf 44,31 Dollar.
Die Aussicht auf eine geringere Ölproduktion in dem wichtigen Förderland Nigeria habe den Ölpreisen Auftrieb gegeben, hiess es aus dem Handel. Angesichts einer Reihe terroristischer Anschläge auf Förderanlagen werde das Land dieses Jahr nicht mehr als 1,5 Millionen Barrel pro Tag fördern können, sagte der nigerianische Ölminister Emmanuel Kachikwu in einem am Freitag veröffentlichten Interview. Zu stark sei die Infrastruktur durch die Anschläge beschädigt worden.
Hohe Volatilität
Bei den Ölpreisen geht es seit einigen Tagen auf und ab. «Die Volatilität am Ölmarkt ist derzeit enorm», sagte Eugen Weinberg, Analyst bei der Commerzbank. Bereits am Vortag hatten die Ölpreise durch eine Rekordjagd an den Börsen starken Auftrieb bekommen.
Der saudische Energieminister Khalid Al-Falih hat unterdessen erneut Gespräche zwischen Opec-Staaten und Förderländern ausserhalb des Kartells zur Stabilisierung der Ölpreise ins Spiel gebracht. Experte Weinberg hält einen erfolgreichen Verlauf solcher Gespräche aber für «unrealistisch».
Opec-Öl teurer
Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) ist leicht gestiegen. Das Opec-Sekretariat meldete am Freitag, dass der Korbpreis am Donnerstag 40,62 Dollar je Barrel betragen habe. Das waren fünf Cent mehr als am Mittwoch. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der 14 wichtigsten Sorten des Kartells. (awp/mc/upd/ps)