Ölpreise geben etwas nach – Schwache US-Daten belasten
New York / London – Nach den deutlichen Kursgewinnen zum Wochenstart haben die Ölpreise am Dienstag etwas nachgegeben. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni 84,06 US-Dollar. Das waren 86 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Mai sank um 50 Cent auf 79,89 Dollar.
Nach schwachen US-Konjunkturdaten gaben die Ölpreise vorherige Gewinne ab. So fielen die Auftragseingänge der Industrie im Februar stärker als erwartet. Zudem ist die Zahl der offenen Stellen erstmals seit Mai 2022 unter zehn Millionen gefallen. Der Rückgang war zudem stärker als erwartet. Eine schwächelnde Konjunktur würde auch die Nachfrage nach Rohöl dämpfen.
Am Montag waren die Ölpreise stark nach oben geschnellt, nachdem Länder des Ölverbunds Opec+ überraschend eine Drosselung der Fördermenge angekündigt hatten. Die Notierungen für Brent und WTI waren zum Wochenstart um jeweils mehr als vier Dollar je Barrel nach oben gesprungen. Die Entscheidung der Produktionskürzung traf die Anleger am Ölmarkt völlig unvorbereitet. Es war denn auch der stärkste Anstieg der Ölpreise seit etwa einem Jahr.
Am Markt wird weiter über mögliche Gründe für die Entscheidung der Länder der Opec+ spekuliert. «Möglicherweise gehen die Opec-Länder mittlerweile von einer deutlich schwächeren Nachfrage aus», sagte Carsten Fritsch, Rohstoffexperte der Commerzbank. Zudem sei es auch denkbar, dass Opec-Staaten Zweifel hätten, dass die Ölproduktion in Russland tatsächlich so stark sinken werde wie in den Prognosen bislang unterstellt. (awp/mc/ps)