Ölpreise geraten merklich unter Druck

Ölpreise geraten merklich unter Druck

New York / London – Die Ölpreise sind am Donnerstag nach anfänglichen Aufschlägen im Nachmittagshandel unter Druck geraten. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März kostete zuletzt 76,55 US-Dollar. Das waren 1,70 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Februar fiel um 1,55 Dollar auf 71,15 Dollar.

Die am Nachmittag veröffentlichten Daten zu den wöchentlichen US-Rohöllagerbeständen belasteten die Ölpreise. Zwar sind die Rohölbestände überraschend deutlich gefallen. Gleichzeitig stiegen aber die Benzinbestände so stark wie seit dem Jahr 1993 nicht mehr. Gleichzeitig kletterten die Bestände an Destillaten so deutlich wie seit fünf Jahren nicht mehr. Der erheblich höhere Bestand an Ölprodukten spricht für eine künftig schwächere Nachfrage nach Rohöl.

Zudem hat die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) den Anschlag in der iranischen Stadt Kerman mit mehr als 80 Toten für sich reklamiert. Der IS betrachtet die im Iran vorherrschende schiitische Bevölkerungsmehrheit als Abtrünnige des Islam und verachtet sie. Eine Täterschaft von Israel hätte die Konflikte im Nahen Osten verschärfen können. Der Iran ist ein wichtiges Ölförderland.

Die Sorge vor einer Eskalation der Lage im Nahen Osten bleibt aber ein Unsicherheitsfaktor. Am Mittwoch waren die Ölpreise jeweils um etwa drei Dollar je Barrel gestiegen. Zuvor hatten bereits Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer mehrfach für steigende Ölpreise gesorgt.

Zudem wurde am Markt ein Rückgang der Öllieferungen aus Libyen befürchtet, was die Notierungen am Ölmarkt ebenfalls stützte. In dem Mitgliedsland des Ölkartells Opec wurde zuletzt eines der grössten Ölfelder geschlossen. (awp/mc/ps)

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