Ölpreise leicht gefallen
New York / London – Die Ölpreise sind auch am Freitag leicht gefallen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 81,92 US-Dollar. Das waren 5 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 31 Cent auf 79,14 Dollar.
Die Ölpreise haben nach einem durchwachsenen US-Arbeitsmarktbericht nachgegeben. Die Erholung des Arbeitsmarktes in den USA ist zum Jahresende 2021 weniger als erwartet vorangekommen. So hat die US-Wirtschaft im Dezember wesentlich weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Allerdings wurde der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten nach oben revidiert. Zudem ist die Arbeitslosenquote auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Corona-Krise gefallen.
Die Ölpreise werden aber voraussichtlich mit deutlichen Kursgewinnen aus der Woche gehen. Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank verwies darauf, dass der Brent-Preis zwischenzeitlich das höchste Niveau seit dem erstmaligen Auftreten der Omikron-Variante des Coronavirus erreicht habe. «Die Sorgen vor einem massiven Einbruch der Ölnachfrage sind gewichen», kommentierte Fritsch.
Aktuell werden die Ölpreise vor allem durch Angebotssorgen angetrieben. Seit Donnerstag ist der US-Ölpreis um fast vier Prozent und der für Brent-Öl um mehr als drei Prozent gestiegen. Am Markt wurde unter anderem auf Unruhen im Förderland Kasachstan verwiesen. Mittlerweile hat Russland Soldaten in den zentralasiatischen Staat verlegt. International wächst die Sorge vor einer weiteren Eskalation. Kasachstan stemmt nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank eine Ölförderung von 1,6 Millionen Barrel pro Tag. Zudem ist das Land einer der wichtigsten Produzenten von Uran für Atomkraftwerke. (awp/mc/pg)