New York / London – Die Ölpreise haben nach zwei Verlusttagen in Folge merklich zugelegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Dienstag zuletzt 83,08 US-Dollar. Das waren 2,21 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 2,44 Dollar auf 80,68 Dollar.
Die Ölpreise profitierten von einer freundlicheren Stimmung an den Finanzmärkten. Es wird trotz der anhaltenden Corona-Pandemie mit einer sich weiter erholenden Weltwirtschaft gerechnet.
«Der Preisanstieg erfolgt trotz einer sich weiter normalisierenden Ölproduktion in Libyen», schreibt Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch. Diese habe wieder das Niveau von einer Million Barrel pro Tag erreicht. Fritsch verweist auf eine Einigung mit den Milizen, die die Ölfelder im Westen des Landes seit Mitte Dezember besetzt hatten. Allerdings seien die Ölhäfen Libyens wegen des schlechten Wetters weiter geschlossen. «Das könnte erklären, warum die Ölpreise auf die Wiederöffnung der libyschen Ölfelder bislang noch nicht reagiert haben», schreibt Fritsch.
Im Tagesverlauf stehen noch die wöchentlichen Lagerdaten des American Petroleum Institute im Fokus. Beobachter erwarten einen weiteren Rückgang der Bestände. Dies stütze die Ölpreise. Zudem veröffentlicht die US-Energiebehörde Energy Information Administration ihren kurzfristigen Marktausblick. (awp/mc/ps)