Ölpreise legen wieder zu – US-Sanktionen gegen Russland bleiben im Fokus

Ölpreise legen wieder zu – US-Sanktionen gegen Russland bleiben im Fokus
(Photo by GeoffreyWhiteway from Freerange Stock)

New York/London – Nach dem leichten Rücksetzer am Vortag haben die Ölpreise am Freitag wieder zugelegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März kostete zuletzt 81,57 US-Dollar. Das sind 28 Cent weniger als Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im Februar stieg um 51 Cent auf 79,19 Dollar.

Zwar sorgt die Einigung auf eine Waffenruhe im Gaza-Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas für eine gewisse Entspannung der Lage im Nahen Osten, doch bleiben vor allem die neuen Sanktionen der USA gegen Russlands Energiewirtschaft im Fokus. Die Experten der Internationalen Energieagentur (IEA) gehen wegen dieser Sanktionen laut ihrem zur Wochenmitte vorgelegten Monatsbericht davon aus, dass der Überschuss an Rohöl in diesem Jahr geringer als bisher gedacht ausfallen dürfte.

Die neuen US-Sanktionen – unter anderem gegen die zwei der grössten russischen Ölkonzerne, Gazprom Neft und Surgutneftegas – hatten die Ölpreise vor rund einer Woche wieder nach oben getrieben. Der Preis für WTI stieg seither um gut sieben Prozent, der für Brent um gut sechs Prozent.

Die beiden russischen Unternehmen – Grossbritannien schloss sich den US-Sanktionen gegen sie an – fördern nach Angaben aus London täglich mehr als eine Million Barrel Öl. Das entspreche etwa einem Wert von 23 Milliarden Dollar (rund 22,5 Mrd Euro) im Jahr. Die US-Regierung sanktionierte darüber hinaus unter anderem 183 Schiffe, die sie zum Grossteil zur sogenannten russischen Schattenflotte zählt. Das sind Tanker und Frachter, die Russland nutzt, um bestehende Sanktionen beim Öltransport zu umgehen.

Infolge der Sanktionen sind US-Bürgern und Menschen, die sich in den Vereinigten Staaten befinden, Geschäfte mit den sanktionierten Firmen und Personen untersagt. Auch internationale Geschäfte werden durch die Sanktionen für Betroffene meist deutlich schwieriger. (awp/mc/pg)

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