New York / London / Wien – Die Ölpreise sind am Montag wegen anhaltender Kämpfe in Libyen gestiegen. Am frühen Abend kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 46,75 US-Dollar. Das waren 98 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) ebenfalls zur Lieferung im November stieg um 96 Cent auf 43,99 Dollar.
Am Markt wurden die Preisaufschläge vor allem auf Ereignisse in Libyen zurückgeführt. Dort haben anhaltende Kämpfe zwischen verfeindeten Gruppen das Auslaufen eines Öltankers aus einem grossen Verladehafen verhindert. «Die Erwartung einer schnellen Normalisierung der libyschen Ölexporte dürfte sich somit als trügerisch erweisen», kommentierte Analyst Eugen Weinberg von der Commerzbank. Wegen eines jahrelangen Bürgerkriegs liegt die Ölförderung des Landes immer noch deutlich tiefer als vor dem Konflikt.
Wichtigstes Thema am Ölmarkt bleibt das informelle Treffen des Ölkartells Opec in der kommenden Woche in in der algerischen Hauptstadt Algier. Fachleute halten eine Vereinbarung zur Begrenzung der Ölförderung zwecks Preiskontrolle zwischen der Opec und anderen Produzenten wie Russland für unwahrscheinlich. Gegenteilig äusserte sich am Sonntag Venezuelas Präsident Nicolas Maduro. Er rechnet mit einem baldigen Abkommen. Allerdings gehört Venezuela zu den Ländern, die besonders stark unter dem geringen Ölpreisniveau leiden.
Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) ist leicht gestiegen. Das Opec-Sekretariat meldete am Montag, dass der Korbpreis am Freitag 41,74 Dollar je Barrel betragen habe. Das waren sieben Cent mehr als am Donnerstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der 14 wichtigsten Sorten des Kartells. (awp/mc/upd/ps)